Halte deine Buntstifte für Mandalas bereit

In unserer westlichen Gesellschaft verbinden wir mit Mandalas meist einfache, runde Ausmalbilder für Kinder. Die Zeichnungen sind rund und auf das Zentrum fokussiert. Die Motive beruhen auf geometrischen, pflanzen- oder figurähnlichen Mustern. Jedoch handelt es sich bei solchen Motiven um sehr viel mehr, lerne alles darüber und was dahinter steckt.

Das Phänomen „Mandala“

Die bunten Gemälde sind meditative Bilder, die in ihrem Ursprung von Erwachsenen entworfen und ausgemalt werden. Mandala zählt zu den geheimnisvollsten Symbolen der Menschheitsgeschichte. Um es zu verstehen und zu entschlüsseln, muss man in die Geschichte der altertümlichsten Kulturen eintauchen. Mandala ist nämlich nicht nur eine schöne komplizierte Zeichnung. Hinter dieser komplizierten Geometrie steckt sehr viel mehr. Sie diente viele Jahrhunderte als universelles und unveränderliches Symbol von:

  • der Ganzheit
  • der Harmonie
  • der Umgestaltung

Außerdem kombiniert es alle primären intuitiven menschlichen Vorstellungen über das gesamte Universum mit Himmel, Erde und Unterwelt.
Das Wort „Mandala“ bedeutet wörtlich übersetzt „Kreis“. Und beschreibt visuell religiöse Geschichten über Götter und deren Zeichenhaftigkeit. Die Symbole stellen die Komplexität vereinfacht dar. Denn der Kreis ist ein universales Zeichen, welches man in der Kultur aller Nationen treffen kann.

Ursprung und Geschichte des Mandalas

Die Kunst der Schaffung eines Mandalas hat sich bereits zu den Urzeiten entwickelt. Deswegen ist es heute unmöglich, die Entstehungszeit genauer zu bestimmen. Einige Forscher sind der Meinung, dass die Geschichte der Entstehung solcher Bilder mit dem Aufbau altertümlicher Megaliten verbunden ist. Es existieren auch zahlreiche andere Versionen, keine davon wird jedoch offiziell bestätigt. Die Vielfalt der historischen Erklärungen und die Nuancen der Interpretationen bestätigen, dass Mandalas viel komplizierter sind, als es auf den ersten Blick scheint. Dazu gibt es eine schöne buddhistische Legende, dass der Gründer der Strömung „wadschrajany“ das erste Mandala im 8. Jahrhundert erstellt hat. Er benötigte dazu die göttliche Hilfe. Darum zeichnete er ein großes geometrische Muster in den Boden und stellte sich in sein Zentrum. An dieser Stelle hat er sieben Tage und sieben Nächte gebetet. Die Gottheit wurde durch die Schönheit der Abbildung angezogen und hat sich zu ihm herabgelassen und seinen Wunsch verwirklicht.

Mandala in verschiedenen Kulturen

Das Mandala war von Anfang an ein sakrales Symbol und wurde in vielen geistigen Glaubensrichtungen benutzt. Sand-Mandalas schufen auch die Ureinwohner Amerikas. Sie schlugen Mandalas auch aus dem Stein aus, mit außergewöhnlichen Symbolen an der Oberseite. Dank zahlreichen Ornamenten und Symbolen diente das Mandala für die Erfassung der Tiefgeheimnisse des Universums und zugleich für die Meditation. Die tibetische Kunst der Schaffung Mandalas aus mehrfarbigem Sand ist in der ganzen Welt bekannt.

Warum werden Mandalas entworfen?

Das Zeichnen von Mandalas ist eine lange und mühsame Arbeit, die viele Fähigkeiten und phantasievolle Kreativität fordert. Die Bildung einer solchen Darstellung ist ein fester Bestandteil der geistigen Übung der tibetischen Mönche. Wenn Mehrtages- oder sogar die mehrmonatliche Arbeit erledigt ist, wird das Mandala zerstört. Dies sit ein grundlegender Bestandteil der Arbeit. Diese Tat symbolisiert die Vergänglichkeit. Und unterrichtet die Menschen, dass er sich nicht an materielle Werte binden solle.
Mandalas dienen auch zu religiösen Zwecken, als Darstellung eines Archetypus und als Symbol bei Riten. Mandala verbreitete sich mit dem Buddhismus in ganz Ostasien als Meditationsobjekt. Sie sind im tibetischen Buddhismus „Vajrayana“ meistens eine zweidimensionale Ausführung eines dreidimensionalen geistigen Objekts. Mandalas finden sich nicht nur im Vajrayana, sondern auch in anderen hinduistischen, buddhistischen und indischen Kulturen. Die Symbolik eines Mandalas zielt direkt auf das Unbewusste: Durch bestimmte Formen und Farben werden bestimmte Bereiche der Psyche stimuliert und angesprochen. Ein Mandala kann abstrakte Formen und Ornamente als auch Darstellungen von Tieren enthalten, genauso wie alle möglichen Symbole aus Esoterik, Religion oder Psychologie. Als Mandala können auch natürliche Motive dienen.
Der Trend zum Malen und Zeichnen von Mandalas ist aktuell auch hier bei uns sehr verbreitet. Bücher, Gemälde und viele weitere Artikel regen zum ausmalen an. Darunter gibt es verschiedene Stilrichtungen und Farben, die auf den Maler eine beruhigende Wirkung ausstrahlen sollen und zur Meditation dienen. Halte deine Buntstifte bereit und sorge für Entspannung beim Malen.