Guerilla Knitting – Gestrickte Kunstwerke
Eingewickelte Straßenlaternen, Strick um Parkbänke befestigt, eingestrickte Bäume – Der Trend Städte zu verschönern kennt keine Grenzen
Der in vielen Städten weltweit verbreiteter Trend: schöne handgemachte Kunstwerke. Denn die Stadtverschönerer verteilen ihre gestrickten Kunstwerke über ganze Städte und schmücken ganze Stadtteile und Parks. Dahinter steckt die Aktion „Guerilla Knitting“ und bedeutet nichts anderes als Strick-Krieg. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern guerilla aus dem spanischen Wort „kleiner Krieg“ und dem englischen Wort knitting, das stricken bedeutet. Die bunten Werke sind natürlich alle handgemacht!
Wie sieht Guerilla Knitting aus?
Guerilla Knitting ist eine Form von Streetart, wie auch Graffiti oder das Guerilla Gardening. Dabei werden Gegenstände aus der Öffentlichkeit mit Strickwerken geschmückt, verschönert und verändert. Es können ganze Parkbänke, Straßenlaternen, Skulpturen und vieles mehr eingehüllt werden. Das Stricken kann der Verschönerung dienen und kann auch einen symbolischen oder politischen Charakter haben. Es kann auch als Protest gegen die Industrialisierung und einheitliche Massenproduktion interpretiert werden. Außerdem ist es für einige Stricker ein Ausdruck gegen das traditionelle Frauenbild. Sie wollen also ein Umdenken auslösen. Das Problem beim Guerilla Knitting ist häufig, dass es sich um illegale Aktionen handelt. Denn die Stadtverwaltungen erlauben das Schmücken eigentlich nicht. Dennoch wird es oft akzeptiert, solange die Gegenstände nicht beschädigt werden.
Woher stammt das Guerilla Knitting?
Bereits 2005 existierten die ersten Strickideen in Houston. Bis es bei uns in Deutschland durchgeführt wurde, verging einige Zeit und tauchte zunächst 2010 in Frankfurt auf. Seitdem erstrecken sich die kleinen Kunstwerke über das ganze Land und lassen sich an den ungewöhnlichsten Orten wiederfinden. Die Symbolik des „Strick-Kriegs“ ist neben der bloßen Verschönerung von einfachen Gegenständen, beispielsweise auch feministische Botschaften oder demonstrative Aussagen. Jedoch ist das Guerilla Stricken bis heute noch relativ wenig verbreitet. In Spanien, England und den USA ist der Trend viel stärker ausgebreitet. Viele Blogs berichten regelmäßig mit tollen Bildern über die Kunstwerke und die vielen Gestaltungsmöglichkeiten.
Da sich die Bewegung immer mehr verbreitet, können wir bestimmt auch immer mehr Strick-Werke in Deutschland bestaunen. Der weltweit verbreitete Städtetrend kennt kein Halten mehr!